Seit 50 Jahren gestalten Frauen die Politik der CDU mit. Immer wieder haben Frauen der Partei entscheidende Impulse gegeben. Der Essener Parteitag 1985 war z.B. eine Antwort auf das Drängen der Frauen, ihre Anliegen und ihre Bedürfnisse bei der Gestaltung der Arbeitswelt stärker zu berücksichtigen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.
Der erste Zusammenschluß der Frauen in der CDU auf Bundesebene fand am 1. Mai 1948 statt. An diesem Tag konstituierte sich in Frankfurt die „Frauenarbeitsgemeinschaft der CDU/CSU Deutschlands”.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollten die Frauen in der CDU selbst für ihre Rechte und politischen Ziele eintreten und gleichzeitig einen Beitrag zur Lösung der großen Aufgaben der Zukunft leisten: zum Wiederaufbau Deutschlands, zur Festigung der Demokratie und zur Sicherung des Friedens. Schon damals forderten sie eine angemessene Beteiligung an Ämtern und Mandaten. Ihre stärkste Wortführerin war die erste Vorsitzende Helene Weber. Nach Helene Weber gaben Aenne Brauksiepe, Helga Wex und Rita Süssmuth der Frauen-Union entscheidende Impulse.
Unter wechselnden Bezeichnungen – nämlich Frauenarbeitsgemeinschaft, Bundesfrauenausschuß, Frauenvereinigung und schließlich Frauen-Union – haben die Frauen in der CDU ihre Arbeit für Gleichberechtigung und Partnerschaft vorangebracht. Dabei beschäftigen sie sich außer mit frauen-, familien- und sozialpolitischen Themen mit dem gesamten politischen Spektrum und verstehen Frauenpolitik als Querschnittsaufgabe durch alle Politikbereiche hindurch.
Die Frauen-Union der CDU hat mit ihren Initiativen immer wieder dafür gesorgt, daß die Frauenfragen in die politische Programmatik der Partei Eingang fanden und die CDU die Grundlagen für eine moderne Frauenpolitik geschaffen hat.
Wichtige Meilensteine auf dem Weg der CDU und der Frauen-Union zur Verbesserung der Situation der Frauen waren:
1949 Einführung der Witwenrente
1952 Mutterschutzgesetz
1955 Verbot von Frauenlohngruppen
1957 Verabschiedung des ersten Gleichberechtigungsgesetzes
1969 erstmaliger Anspruch nicht erwerbstätiger Frauen auf berufliche Bildung
1972 Öffnung der Rentenversicherung für Hausfrauen, Selbständige und Mithelfende Familienangehörige
1973 Einrichtung der Enquete-Kommission „Frauen und Gesellschaft” des deutschen Bundestages auf Initiative der CDU-Frauenvereinigung
1979 Gründung des von der CDU initiierten wissenschaftlichen Instituts „Frau und Gesellschaft” in Hannover, unter der Leitung von Prof. Dr. Süssmuth wurde es ein Zentrum zur Förderung der Gleichberechtigung
1985 Verabschiedung der Leitsätze „Die neue Partnerschaft zwischen Mann und Frau” auf dem Essener Bundesparteitag der CDU als beispielhaftes Zukunfsprogramm der Frauenpolitik
Seit 1992 Verbesserung der Chancen von Frauen durch zahlreiche Maßnahmen der CDU-geführten Bundesregierung:Einführung von Erziehungsgeld, Erziehungsurlaub mit Beschäftigungsgarantie, Anerkennung vonErziehungs- und Pflegezeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung, Erleichterung für Berufsrückkehrerinnen und Hilfen für Alleinerziehende
Seit 1995 erhalten Frauen im Zusammenhang mit der Neuregelung des §218 umfangreiche Leistungen in Konfliktsituationen
1996 Beschäftigte im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft werden vorsexueller Belästigung am Arbeitsplatz geschützt
1997 die Vergewaltigung in der Ehe wird unter Strafe gestellt, die Gesetze gegen den sexuellen Mißbrauch von Kindern und Frauenhandel werden verschärft
Sie tragen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei und werten die Familienarbeit auf. Bei der familienergänzenden Kinderbetreuung sind wir mit dem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab 1996 einen Schritt weitergekommen. Weitergekommen sind wir auch beim Führungspersonal der Bundesbehörden: Mit dem Zweiten Gleichberechtigungsgesetz soll der Anteil weiblicher Führungskräfte in den Bundesbehörden deutlicherhöht werden.
Noch sind Frauen in vielfältiger Weise benachteiligt. Insbesondere die familienfreundliche Gestaltung des Arbeitslebens bleibt eine große Herausforderung. Defizite für Frauen gibt es nach wie vor auch beim wissenschaftlichen Personal der Hochschulen und in politischen Führungsgremien.
Die CDU-Frauen-Union will deshalb die Gleichberechtigung der Frauen in allen Lebensbereichen, in Familie, Beruf und öffentlichem Leben weiter fördern und vor allem ein Bewußtsein in unserer Gesellschaft dafür schaffen, daß der verfassungsrechtlich verankerten auch die tatsächliche Gleichstellung von Mann und Frau in allen Lebenslagen folgen muß.
Die wichtigsten Forderungen der Frauen-Union sind:
mehr Frauen in verantwortlichen Positionen in Politik und öffentlichem Leben
Verbesserung von Bildung,Ausbildung und Weiterbildung
Verbesserung der Möglichkeiten zum Wiedereinstieg in den Beruf
Abbau der Frauenarbeitslosigkeit
Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch eine bessere Abstimmung von Familie und Berufswelt, flexiblere Arbeitszeiten und familienergänzende Kinderbetreuungsmöglichkeiten
Ausbau der sozialen Sicherung der Familientätigkeit bei Erziehungs- und Pflegeleistungen
Ausweitung des Erziehungsgeldes und des Erziehungsurlaubes